Willkommen zurück im Zeitalter der Wiederauferstehungen längst totgeglaubter Bands! Nachdem die alten Grunge-Helden Pearl Jam sich längst wieder zu Wort gemeldet haben, treibt es auch Hole zurück auf die Bühne.
Hole? Im Zentrum des Interesses stand - und stellte sich - seit jeher: Courtney Love. Ein Chamäleon, das mal als Blondine, Zicke, Diva, Sängerin, Musikerin, Schauspielerin ("Larry Flint") oder Berufs-Promi auftrat, die je nach dem gesellschaftlichen Rahmen des Auftritts eben. Sie ist die Witwe des legendären Kurt Cobain, eine Verbindung, die ihre Karriere durchaus geprägt hat. Mal schien Courtney Love ladylike, dann wirkte sie wieder verlottert, dauer-high und selbstzerstörerisch und oft auch größenwahnsinnig. Es gingen sogar Gerüchte um, dass sie die Leute persönlich aus dem Konzert schickte, wenn ihr deren T-Shirt-Aufdruck nicht passte. Also ist Vorsicht geboten bei der Kleiderauswahl fürs Konzert!
Denn im Mai ist es soweit und Hole spielen drei Konzerte in Deutschland:
14.05.2010: Berlin, Huxleys Neue Welt
15.05.2010: Köln, Live Music Hall
alle Konzerte ohne Nachholtermine abgesagt!
Die erste Ära "Hole" durften die über 30-Jährigen Mitte der 90er erleben. Damals war als die Band die erfolgreichste Grunge-Frauenband in einer langen Liste von Grungeacts neben Nirvana und Pearl Jam.
Heute dreht sich bei Hole dem Anschein nach alles mehr denn je um Frau Love. Nachdem Melissa auf der Maur längst ihr eigenes Ding macht, bleiben von den Hole der 90er Jahre nunmehr Courtney Love und Gitarrist Eric Erlandson, hinzugekommen ist Samantha Maloney am Schlagzeug. Aber auch Letztere ist im aktuellen Mitschnitt mit dem Song "Samantha" nicht zu sehen. Courtney Love hat allem Anschein nach aus Hole dasselbe gemacht wie Billy Corgan aus den Smashing Pumkins oder Evan Dando mit den Lemon Heads: ein Synonym des eigenen Namens.
Ob die Hole-Reunion wirklich neues Potenzial hat oder nur als Rentenvorsorge zu sehen ist, wird sich mit mehr neuen Stücken zeigen. Stilistisch jedenfalls hält sich Love noch immer an den Grunge-Rock und wenn man ihre charakteristische Brecheisen-Stimme bei "Skinny Little Bitch" und die powernden Gitarrenriffs hört, schlägt das akustisch locker den Bogen über die Jahre. Ob das auch live hinhaut oder doch der Dreck und Druck der frühen Jahre inzwischen abgeschrubbt ist, wird sich weisen. Was das Älterwerden anbelangt, scheint Courtney Love keinen Illusionen nachzuhängen, da steht sie mit ihrem derben Humor drüber: "And you would be oh so dumb to fuck with me, 'cause baby, you're much too young to end up with me".
Offizielle Infos auf nobodysdaughter.com, Veranstalter x-why-z.eu.
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