Warum missismusic?

Ich habe mich umgesehen und habe keine Seite, kein Magazin gefunden, das sich ausschließlich und auf internationaler Ebene mit Frauenmusik befasst. Vielleicht macht es auch gar keinen Sinn "Frauenmusik" als Phänomen zu isolieren. Geschlecht und Gender sind sicherlich kein Garant für gute oder schlechte Musik, ebenso wenig sexuelle Orientierung.

Dennoch, ohne bewusst darüber nachzudenken, habe ich mein Leben lang Frauen beim Musikmachen aufmerksamer zugehört, ihre Melodien und Stimmen haben mich mehr berührt und ihre Geschichten und Gedanken konnte ich (oft) besser nachvollziehen. Und auch wenn eine Musikerin ihr Instrument großartig beherrscht beeindruckt mich das mehr, als wenn es ein männlicher Kollege tut. Das passiert einfach. Ungewollt.

Ich begann diese Selektion schon anhand der Plattensammlung meiner Eltern. Im Alter von fünf Jahren zog ich Melanie aus dem Regal, Led Zeppelin ließ ich (erst mal) stecken. Dann fand ich Joan Baez (und Mozart). Für mein erstes Taschengeld kaufte ich mir sämtliche Bangles-Platten (was ich als Teenager seltsamerweise sogar mit meinem Ärzte-Faible in Einklang brachte) und bei Melissa Etheridge wusste ich zum ersten Mal: Da ist noch was anderes, eine neue Ausstrahlung. Das war wohl das erste Mal, dass mein "Gaydar" ausschlug...

Kurzum: Es gab immer Musikerinnen, denen ich nacheiferte und Musikerinnen, die mich faszinierten. In letzter Zeit habe ich eben gemerkt: Da ich täglich mit Konzertankündigungen beschäftigt war, bekomme ich mit, welche Künstlerinnen gerade Alben veröffentlichen oder live spielen und wen die Kollegen hypen. Ich lasse mich gern von Labels, Promoleuten und Veranstaltern inspirieren, aber noch lieber bilde ich mir durch Selberhören und -sehen meine eigene Meinung. Wenn sie mich langweilen, austauschbar sind oder einfach das gewisse Etwas nicht haben (das man fühlen kann, das aber so schwer in Worte zu fassen ist), scheiden schon viele sogenannte KünstlerInnen und MusikerInnen beim ersten Hören aus.

Mir ist es eine Herzensangelegenheit, mich mit der Musik der Frauen auseinanderzusetzen, die mich für sich gewinnen konnten. Manchmal muss es noch nicht einmal eine Auseinanderzusetzung sein, da möchte ich einfach auf die eine oder andere Musikerin hinweisen, die meiner Ansicht nach nicht in der Schwemme an Neuerscheinungen untergehen sollte. Der Ort dafür ist hier!

Vergesst die Helene Fischers, die Britney Spears' und Lady Gagas dieser Welt - Leute, hört wieder mehr Musik!

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Tina Dico - "Count To Ten (live @ Inas Nacht)"

FrauenMusikZitate

I will keep performing on my own, too, because so much of what I feel is important about the music is how much I can do by myself, or how much any human being can do on their own. And I think, especially, women need to hear that more and more, and need to see a woman doing more on her own.
As much as people may think that's unnecessary anymore, it's my experience that it's really good for women of all ages to see other women being really weird and bizarre and loud.

Merrill Garbus alias tUnE-yArDs (2010)