Uncle Earl: Alles Tanten - und Bluegrass für alle

Instrumentalstücke zum Tanzen oder Mitwippen, zarte Balladen und hinterwäldlerisches Western-Feeling: Wer nur im entferntesten etwas mit US-Folklore anfangen kann, den werden diese fünf Musikerinnen aus allen Teilen der Staaten für den Bluegrass begeistern. Bluegrass verhält sich in etwa zum Country wie Volksmusik zu volkstümlicher Musik, hier bekommt man das Gewachsene aus der Folklore und der ländlichem Erfahrungswelt ohne den klischeebehafteten Schmalz und die glattpolierte Affektiertheit.





Man hat immer wieder das Gefühl, die Musikerinnen - das sind KC Groves, Kristin Andreassen, Stephanie Coleman, Paula Bradley und Bryn Davies - seien gerade ganz "casual" vorbeigekommen, hätten das Fest zufällig gesehen und spontan ihre Instrumente ausgepackt: Banjos, Fiddle, Gitarren, Kontrabass und viel(e) Stimme(n), überall einsatzbereit. Mehr noch: Eine der landestypischen Spezialitäten gehört mit zur Bühnenshow, das "Clogging", eine nordamerikanische Stepptanz-Variante, die unter anderem - wie die Bluegrass-Musik selbst - auch unverkennbar anglo-irische Wurzeln hat.





Der verwirrend männliche Bandname entstand als Gag: Eine Menge Bands aus dem Genre hat ein "Uncle" - z.B. Uncle Tupelo oder Earl Scruggs (und vergessen wir nicht Uncle Sam) - im Namen. Die Fans des Quintetts haben daraus ganz einfach den Kosenamen "Gearls" gemacht.

Am Rande bemerkt: Dadurch, dass diese Musikrichtung männlich dominiert ist, ergibt sich nicht selten der (spannende) Nebeneffekt, dass die traditionellen, aber auch die neuen Liedtexte nun aus der Perspektive eines Mannes (oder "poor boy") vorgetragen werden. Und dann geht es darin um eine Frau (oder "girl"), so zu hören beispielsweise in "Sugar Babe" von Kristin Andreassen. Nice bit of little gender trouble there...




Das aktuelle Album "Waterloo, Tennessee" von Uncle Earl hat übrigens John Paul Jones - Basser von Led Zeppelin - produziert. Auch diese Wahl beweist ja wiederum, dass diese Frauenband für Einflüsse aus anderen Stilrichtungen offen ist. Und - toi, toi, toi - die Namenwahl "Waterloo" brachte den Gearls kein Fiasko, sondern Erfolg weit über die Bluegrass-Community hinaus.


Im Mai kommen Uncle Earl zu uns:

29.04.2010: Reutlingen, franz k
30.04.2010: Freiburg, Wodan Halle
01.05.2010: Wendelstein, Jegelscheune
02.05.2010: Marburg, KFZ
03.05.2010: Voehringen-Illerberg, Clubheim
06.05.2010: Niederstetten, KULT
07.05.2010: Kirchheim/T., Club Bastion
08.05.2010: CH-Alberswil (Bluegrass Festival Willisau), Schweizer.Landwirtschaftsmuseum Burgrain
09.05.2010: Neuäusel, Ev. Kirche
10.05.2010: Ingolstadt, Neue Welt
11.05.2010: Kempten, Haus International
12.05.2010: Fürth, Kulturforum
14.05.2010: Bühl, Bürgerhaus - Bluegrass Festival
15.05.2010: Radebeul, Karl May Fest
16.05.2010: Radebeul, Karl May Fest
17.05.2010: Beulbar, AmVietheater
19.05.2010: Vöhl-Harbshausen, Café Castaneda
20.05.2010: Stuhr, Ratssaal
21.05.2010: Leer, Aula der Emsschule
22.05.2010: Hildesheim, Jazztime Open Air Festival
23.05.2010: B-Virton, Hamawe Roots Festival



Unbedingt reinhören (gleich hier im Player) "There Is A Time":






uncleearl.net
Uncle Earl-MySpace
Veranstalter: Music Contact

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Tina Dico - "Count To Ten (live @ Inas Nacht)"

FrauenMusikZitate

I will keep performing on my own, too, because so much of what I feel is important about the music is how much I can do by myself, or how much any human being can do on their own. And I think, especially, women need to hear that more and more, and need to see a woman doing more on her own.
As much as people may think that's unnecessary anymore, it's my experience that it's really good for women of all ages to see other women being really weird and bizarre and loud.

Merrill Garbus alias tUnE-yArDs (2010)